Günter Nooke besuchte Boboyo und die Projekte von ident.africa

Am 27. September 2019 reiste Günter Nooke, den persönlichen Afrikabeauftragten der Kanzlerin Angela Merkel mit Vereinsgründer Fred-Eric Essam nach Boboyo, Kamerun. Dort besuchte Nooke gemeinsam mit dem Deutschen Botschafter, Dr. Hans-Dieter Stell, die vom Verein ident.africa e.V. seit mehr als 15 Jahren initiierten Entwicklungsprojekte in der Region Extreme-Norden von Kamerun.

Die Delegation erreichte Boboyo gegen Mittag und wurde feierlich mit traditioneller Musik von der Bevölkerung herzlich empfangen. Es folgte das obligatorische Einsingen der Nationalhymne Kameruns. Nach den Willkommensreden des Vorsitzenden des Dorfskomitees, Herrn Banga René und Seiner Majestät Kazi Maina, dem König (Lamido) von Boboyo, bedankte sich Nooke in seiner anschließenden Rede für den freundlichen Empfang. Er sagte: „Ich bin bereits zum fünften in Kamerun, aber das erste Mal in Boboyo…als ich Afrikabeauftragter der Kanzlerin wurde, der Erste der auf mich zukam war Eric Essam und ident.africa, insofern kenne ich Boboyo die ganze Zeit und ich wollte immer gerne vorbeikommen.“ Nooke freute sich zu hören, dass was die Entwicklungszusammenarbeit im Dorf leistet gut ankommt und appellierte an die Bevölkerung, Dinge die sie selbst leisten können eben selbst zu übernehmen und so selbst aktiv zu sein, damit es im Dorf vorankommt. 

Botschafter Dr. Hans-Dieter Stell ließt es sich nicht nehmen bei seiner spontanen Rede an die Bevölkerung, besonders an die Dorfältesten auch zu appellieren, ihre Zukunft und die des Ortes in diesem phantastischsen Land selbst in die Hand zu nehmen. Der Botschafter sagte weiter: „Bitte denken Sie auch an die junge Mädchen. Die Bildung von Mädchen ist ein wesentlicher Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung. Kamerun ist ein großartiges Land, Sie sind ein großartiges Volk.“ Höhepunkt der Reise war zweifelsohne der Besuch der Vorschule. Seit der offiziellen Eröffnung der Vorschule „Ecole Maternelle von Boboyo“ im August 2015, konnten bereits über 300 Schülerinnen und Schüler eingeschult werden. Eine von der örtlichen Bildungsbehörde gestellte Schuldirektorin sowie drei (3) von ident.africa finanzierten Hilfslehrerinnen sorgen dafür, dass der Unterricht und die Außerschulischen Aktivitäten reibungsvoll funktionieren. Die Schirmherrschaft für das Projekt übernahm 2011 Nooke. Für ihn stand damals schon fest: „Das spannende an diesem Projekt ist die Zusammenführung von Tradition und Moderne. Studenten der kamerunischen Universität Maroua teilen ihr Wissen über lokale Bauweisen mit deutschen Studenten der RWTH Aachen, die wiederum ihr Know-how über moderne Architektur einfließen lassen“, so Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter von Angela Merkel. „So entsteht mit einem innovativen, zukunftsfähigen Konzept eine Vorschule zur frühkindlichen Bildung von circa 100 Mädchen und Jungen.“ fügte er hinzu.

Die meisten Menschen in Boboyo sind Analphabeten. Für sie bedeutet es seit der Eröffnung der Vorschule ein großer Schritt in Richtung Selbstbestimmung. Deshalb engagieren sich die Frauen und Männer des Dorfes jeden Tag für eine bessere Zukunft ihrer eigenen Kinder. Um die Schüler weiter zu unterstützen wurden Schulbänke für Boboyo Schulen, Schul- und Sportmaterialen an die besten Schüler und Ziegen an besonders engagierten Frauen des Dorfes übergeben. Später am Nachmittag besichtigte die Delegation, die seit 2016 in Betrieb genommene Photovoltaikanlage, eine Biogasanlage. Insgesamt sind es zehn (10) Anlagen finanziert aus dem Kleinmittelbudget der deutschen Botschaft in Kamerun. Anschließend ging es zur Nähstation des Dorfes. Diese Nähstation ist das Qualifizierungszentrum von Boboyo mit einem besonderen Fokus auf Frauen. Mit diesem Projekt unterstützt ident.africa e.V. die Eigeninitiative von 60 jungen Frauen des Dorfes, die nach einer Intensivausbildung im Textilbereich auf eigenen Beinen stehen möchten. Sie können dann auf ihren zukünftigen Lebensweg für Eigenbeschäftigung und Verbesserung der eigenen Lebenssituationen selbst bestimmen. Später am Nachmittag verabschiedete sich die Delegation.

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